Der Fußweg zum Hotel zog sich quälend in die Länge und unser Gepäck fühlte sich an, als hätten wir Steine gepackt. Was vielleicht daran lag, dass dem auch so war, denn ohne unsere Edelsteinfunde und Versteinerungen, wollten wir (Na gut, ICH) Australien nicht verlassen. Es grenzt an ein Wunder, dass wir das ganze Zeug überhaupt in das Flugzeug, geschweige denn durch den Zoll bekommen haben. Neben den ganzen Steinen, hatten wir nämlich auch noch Muscheln, Holz und Sämereien mit dabei. Alles Dinge, die eigentlich unter das strickte Einfuhrverbot fallen, doch die Beamten der australischen Behörden sagten uns, wir sollten es einfach versuchen. Mehr als abgenommen werden kann es uns nicht, sofern wir alles brav angegeben hatten. Auf unseren Deklarationsbögen war dementsprechend so ziemlich alles angekreuzt, was es anzukreuzen gab. Meine Angst, die geliebten Stücke zurücklassen zu müssen, war jedoch unbegründet, denn der Zöllner wollte nicht einmal die Tasche sehen, in der wir alles schon fein säuberlich zur Inspektion bereitgestellt hatten. Yippie! Zu Jans Leidwesen, durfte ich alle meine Schätze behalten. Die Hürde mit der Gepäckfreigrenze war allerdings so eine Sache.
30kg plus fünf Kilo Handgepäck, standen jedem zur Verfügung und so wurde umgeschichtet und gestopft was das Zeug hielt. Nach etlichem abwiegen, hatten wir unsere zwei großen Rucksäcke auf genau 60kg austariert und alle schweren Dinge, darunter auch besagte Steine, in unsere Fotorucksäcke sowie eine kleine Stofftasche gepackt. Mit vier Schichten Kleidung plus umgebundener Jacke, checkten wir ein und waren heilfroh, dass die Fluggesellschaft unser Handgepäck nicht abwog, denn das war sage und schreibe 40kg !!! schwer. Damit kamen wir auf ziemlich genau hundert Kilo, die es nun galt durch halb Auckland zu unserer Unterkunft zu schleppen.
Selbstverständlich lag diese auch noch auf einem Hügel, so dass wir mehrfach absetzen mussten, bevor wir unser Ziel erreichten. Das Hotel war sehr sauber und in der Küche warteten, neben kostenlosem Kaffee und Tee, auch noch allerhand zurückgelassene Dinge ehemaliger Gäste auf uns. Zwei Zelte, Gaskartuschen, etliche Lebensmittel, zwei neuwertige Reiseführer, Geschirr und allerlei andere, praktische Reiseutensilien. Alles versehen mit der Aufschrift „For free - take it!“. Besser hätte es nicht kommen können! Verrechnet mit den großzügigen Spenden, verließen wir das Hotel zwei Tage später, quasi mit einem Plus auf dem Konto. Wir zogen in eine Art Wohngemeinschaft mit einem Neuseeländer, der sein Zimmer über das Internet angeboten hatte. Von nun an wohnten wir in einem Haus mit Terrasse und Garten, in einem kleinen Vorort von Auckland. Was sollen wir sagen, es passte einfach perfekt. Campbell, der Besitzer, war circa im selben Alter wie wir, hatte die gleichen Interessen und auch unsere Lebensstile fügten sich optimal ineinander ein. Seine Gastfreundschaft ging über das erdenkliche hinaus, denn wie sich herausstellte, überließ er uns sein Schlafzimmer und schlief selbst auf der Couch. Wir fühlten uns richtig schlecht dabei und boten ihm immer wieder an, stattdessen dort zu schlafen, doch er ließ sich nicht umstimmen. Er war der Meinung, dass jemand, der schon so lange auf Reisen ist, sich sicherlich darüber freut, mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen. Da mussten wir ihm recht geben. Es fühlte sich wirklich gut an, für ein paar Wochen in ein fast normales Leben zurück zu kehren. Als nach zwei Wochen aber immer noch kein fahrbarerer Untersatz in Aussicht war, machte sich langsam der Frust bemerkbar. Wir hatten unzählige Automärkte abgeklappert und etliche Campervermietungen angeschrieben, doch niemand schien das zu haben, was wir wollten. Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt, denn alle zum Verkauf stehenden Mietcamper wurden wieder in die Flotte eingezogen, da es seit einigen Monaten eine unglaublich große Nachfrage gab. Toll für die Unternehmen, schlecht für uns. Dadurch konnten wir frühestens Mitte April mit unserem Wunschauto rechnen. Das sollte wieder ein "Beluga" werden und ein sog. Selfcontainment Zertifikat sollte es auch noch besitzen.
In Neuseeland hat sich, im Bezug auf die kostenlosen Campspots, in den letzten Jahren nämlich einiges geändert und so ist es nun vielerorts nur noch Campern mit diesem Zertifikat gestattet, auf den kostenlosen Plätzen zu nächtigen. Dadurch soll verhindert werden, dass diese, wie wir es in Australien leider schon oft miterlebt haben, regelrecht zugrunde gecampt werden. Das Zertifikat setzt voraus, dass der Camper drei Tage auf sich alleine gestellt sein kann, ohne die Umwelt negativ zu beeinflussen. Sprich, er muss eine Toilette, ein Spülbecken und daran gekoppelt, einen Trink- sowie einen Abwassertank besitzen.
Wir finden diese Initiative eigentlich sehr gut, da es automatisch auch eine gewisse Sparte von Backpackern fern hält, die meist für genau diese Zustände verantwortlich sind. Wir wollen jetzt nicht alle Reisenden über einen Kamm scheren, sicherlich gibt es auch Ausnahmen, wir konnten uns schließlich zu Beginn unserer Reise auch nichts besseres leisten, doch leider hat es sich immer wieder bestätigt, dass die Backpacker mit den Low Budget Autos, das Hauptproblem sind. Es wird gecampt wo es gerade passt, bis in die frühen Morgenstunden wird gesoffen, rumgeschrien und Krawall gemacht, der Müll wird in die Büsche entsorgt und die Notdurft, trotz vorhandener Toiletten, anderswo verrichtet. Dabei ist nicht nur der akute Harndrang gemeint. Die Plätze sind teilweise regelrecht mit Klopapier zugepflastert und stinken bestialisch. Zum Leidwesen aller verantwortungsbewussten Camper, wurden aufgrund dieses rücksichtslosen Verhaltens, bereits viele, kostenlose Campspots in Australien geschlossen. In diesem Sinne stehen wir voll und ganz hinter diesen Vorschriften und werden uns auch gerne daran halten. Nicht zuletzt, weil wir die kostenfreien Übernachtungsmöglichkeiten keinesfalls missen möchten. Lässt sich doch damit leicht ein großer Batzen Geld sparen. Die lange Wartezeit auf einen solchen Camper, bedeutete allerdings auch, dass wir unseren sicheren Job, den uns unsere australischen Freunde Rob und Cheryl durch ihre neuseeländischen Geschäftspartner besorgten, absagen mussten. Ich kontaktierte den Chef der Firma, teilte ihm die unplanmäßige Verzögerung mit und fragte nach Alternativen. Ross war sehr hilfsbereit und gab uns einige Adressen, bei denen wir es versuchen konnten. An dieser Stelle sei kurz angemerkt, dass hier, genau wie in Australien, jeder beim Vornamen angesprochen wird, ganz gleich welche soziale Stellung er besitzt. Das ist ein Punkt, den wir richtig klasse finden, lockert es die Unterhaltung doch gleich ungemein auf. Durch Ross kamen wir mit Kevin in Kontakt, er war für den Bezirk 'Hawks Bay' verantwortlich und versprach, sich dort für uns umzuhören. Die Wartezeit auf Job und Auto verbrachten wir mit ausgedehnten Spaziergängen durch die vielen, kleinen Vororte und dem Stöbern in allerlei Geschäften. Dabei stießen wir auf etwas wirklich teuflisches: eine Eisfabrik mit Direktverkauf! Diese lag dann auch noch in unmittelbarer Nähe des Supermarktes, bei dem wir immer einkaufen gingen und so fanden wir uns beinahe täglich, lechzend vor deren Kühltruhen wieder. „Nur mal kurz schauen, was die so haben…“, endete gewöhnlich mit dem Kauf eines zwei Liter Eiskanisters.
Es sei denn, die Tagesproduktion bestand nur aus Vanille oder so einem seltsamen, grünen Eis mit Geleestücken. Dann verzichteten wir lieber. Bei maximal zwei Dollar pro Kanister, konnten wir uns ohne Reue, zumindest was den Geldbeutel betraf, durch diverse Premiumsorten kosten. Selbstverständlich durfte dabei auch, die wohl berühmteste Eissorte Neuseelands, das "Hokey Pokey", zu deutsch Hokus Pokus, nicht fehlen. Ein Vanilleeis, mit ganz vielen, karamellisierten Honigknusperstückchen (ähnlich unseren Maltesers) drin. Am besten hat uns jedoch die Sorte „Cookies & Cream“ geschmeckt. Eigentlich ja schon fast eine Standartsorte, aber es geht doch nichts über lecker Kekse, gepaart mit Eis. Für einen Dollar mehr, gab es das Ganze auch noch als Eistorte zu kaufen...Mjam Mjam Mjam!
Bei dem übermäßigen Kalorienverzehr kam es uns gerade passend, dass Auckland im Bezug auf die öffentlichen Verkehrsmittel, doch recht Touristenabschreckend agierte. Einige unserer Camperbesichtigungen erforderten einen fahrbaren Untersatz und deshalb erkundigten wir uns vorab, auf der offiziellen Internetseite nach den Tarifen. $4,50 kostet eine einfache Fahrt mit Bus oder Bahn, ganz egal ob man eine Station fährt oder zehn. Sobald man umsteigt, muss man diese allerdings erneut entrichten. Wir stießen auf ein Tagesticket, das sich mit nur neun Dollar, in jedem Fall für uns lohnen würde. „Das gibt es schon seit Monaten nicht mehr!“, winkte der Busfahrer ab, als wir am nächsten Tag freudig nach einem solchen verlangten. Ach wie toll! Weil wir den Termin nicht absagen wollten, zahlten wir zähneknirschend den Normalpreis und beschlossen im Anschluss, die achtzehn Kilometer zurück zu laufen. Ja, achtzehn Kilometer...in FlipFlops! Es war ein, sagen wir mal, ziemlich ausgedehnter Spaziergang, doch schon allein wegen dem Groll auf die Unfähigkeit der Verkehrsbetriebe, die Internetseite auf dem neusten Stand zu halten, sahen wir es nicht ein, dafür auch noch zu bezahlen. Campbell war amüsiert, als wir ihm von unserer Protestwanderung erzählten. Neben Plattfüßen, hatte die Aktion allerdings auch noch einen positiven Aspekt, denn wir kamen in den Genuss vieler, kostenloser Feijoas. Für alle die sich nun Fragen was das sein soll, die Feijoa ist eine exotische Frucht, auch bekannt als brasilianische Guave, die man hier mit dem nötigen Kleingeld, in jedem Supermarkt kaufen kann. Campbell ließ uns einige Tage zuvor bereits eine probieren und wir waren überrascht, wieviel Geschmack in so einer grünen, unscheinbaren Frucht doch stecken kann. Sehr lecker! Der Kilopreis von fünfzehn Dollar, beließ es aber bei der Kostprobe. Zumindest bis wir herausfanden, dass so ziemlich jeder zweite Neuseeländer einen Busch oder gar einen Baum, bei sich im Garten stehen hat. Dazu musste man nicht einmal Mundraub begehen, denn die Früchte wurden bereits, fein säuberlich in Tüten abgepackt, an den Gehweg gestellt. Ein kratives Schild ("Freeijoas") wieß darauf hin, dass man sich gerne gratis bedienen durfte. Woooha! Wir teilten unsere Entdeckung mit Campbell, der sich vornahm, zukünftig auch auf Schnäppchenjagd zu gehen. Nicht das er es bei seinem Einkommen zwingend notwendig hatte, aber ihn faszinierte, wieviel sich doch auf so simple Weise sparen ließ. Wir gaben ihm einige Tipps & Tricks mit auf den Weg und siehe da, bereits einige Tage später präsentierte er uns stolz seine erste Beute. Die war auch noch genau das, wonach Jan die letzten Wochen vergeblich gesucht hatte: ein schönes, großes Stück Fleisch zum Schnäppchenpreis. Armer Jan, wieder nur Gemüse! Immerhin welches, das für Heimatfeeling sorgte. In einem kleinen Obst- und Gemüsehandel stießen wir auf eine ganze Kiste Rosenkohl, plus einige Kumaras (ähnlich wie Kartoffeln) für nur zwei Dollar. Als Kind ein Graus, nun freuten wir uns wie die Schneekönige. Wusstet ihr eigentlich, dass die Abneigung gegen die grünen Dinger genetisch bedingt ist? Ein sehr interessantes Thema, doch da nicht jeder für Biologie zu begeistern ist, zurück zu den "Brussels sprouts", wie sie auf englisch heißen. Damit stand also fest, was es die nächsten Tage zu essen gab. Schön wäre es gewesen, dazu auch noch frischen Federweiser und einen knackigen Feldsalat, mit gebratenem Speck und Nüssen genießen zu können.
Leider gibt es das aber weder in Australien noch in Neuseeland. Zumindest haben wir es noch nicht entdeckt. Gerade was den Salat betrifft, hat man, abgesehen von dem fertig abgepackten, undefinierbarem Salatgemetzel, nur die Wahl zwischen Eisbergsalat oder einem Minisalat mit Wurzeln, ähnlich den Setzligen aus der Gartenabteilung. Lediglich Chicorée hätten wir einmal, in einem Feinkosthandel Down Under, für den Gegenwert eines halben Salatfeldes erstehen können. Naja, wer lange reisen will, muss eben lernen auf gewohnte Dinge zu verzichten. Da noch einige Camperbesichtigungen auf dem Programm standen, erkundigten wir uns am nächsten Tag auf den Touristeninformationen nach Sondertarifen für Bus und Bahn sowie einigen anderen Dingen, die uns interessierten.
So richtig weiterhelfen konnte oder wollte man uns aber nicht wirklich. Jede noch so kleine Information musste man regelrecht aus der Nase ziehen und am Ende des Gespräches wurde sich ohne Verabschiedung einfach abgewendet. Wir waren doch etwas überrascht, dass einem gerade auf der Touristeninformation soviel Desinteresse entgegengebracht wurde. Aber auch davon abgesehen, war es bisher nicht so, wie man uns in Erzählungen und diversen Reiseberichten vorgeschwärmt hatte. Darin wurden die Neuseeländer immer als äußerst freundlich und zuvorkommend beschrieben. Von Campbell und Ross mal abgesehen, haben wir davon bisher noch nicht viel mitbekommen. Natürlich ist uns bewusst, dass wir erst seit ein paar Wochen im Land sind und uns noch an die Lebensweise der Kiwis, wie die Einheimischen sich gerne selbst nennen, gewöhnen müssen, dennoch ist erste Eindruck von Neuseeland doch etwas enttäuschend. Möglicherweise liegt es auch einfach nur daran, dass wir zu verwöhnt von Australien sind. Das gegenseitige Begrüßen sitzt hier nicht so locker und auch was den Redebedarf beziehungsweise die Offenheit anbelangt, sind die Neuseeländer doch eher ziemlich reserviert. Da hatten wir letztens einen Termin auf der Bank zur Kontoeröffnung und wussten erst einmal nicht, wie uns geschieht. Nach einer kurzen Begrüßung ohne Augenkontakt, wurden unsere Daten ohne weitere Erklärungen, schweigend in den Computer aufgenommen. Vor uns lag eine aufgeklappte Broschüre, auf der eine Kontoart angekreuzt war und so vermuteten wir mal, dass man gerade dabei war, uns diese einzurichten. Als wir um Aufklärung und etwaige Alternativen fragten, entgegnete man uns, ohne sich vom Bildschirm abzuwenden, dass es ohnehin nur diese eine Option für uns gäbe und fragte etwas genervt, ob wir denn jetzt ein Konto eröffnen wollten oder nicht. Wie man mit uns umsprang, gefiel uns überhaupt nicht, doch es war die Partnerbank unserer Australischen und wenn wir horrende Überweisungsgebühren vermeiden wollten, brauchten wir dieses Konto. Also wagten wir es nicht mehr zu unterbrechen und hielten einige Schweigeminuten ab. Anschließend wurden wir in eine Computerecke verwiesen, an der wir uns die Einzelheiten des eröffneten Kontos durchlesen und gegebenenfalls selbst Änderungen vornehmen konnten. Wow, danke fürs Gespräch! Der unschlagbare Kundenservice fand seinen Höhepunkt im Vodafone Store, wo wir uns eine Prepaid Karte für mein Handy kauften. Wie uns mit so wenig Worten wie möglich mitgeteilt wurde, konnte man damit für nur zwei Dollar die Stunde man nach Deutschland telefonieren. Weil uns das doch etwas zu gut, um wahr zu sein erschien, hakten wir nochmals nach. „Ja...“, entgegnete man uns knapp, kassierte ab und verschwand wortlos zum nächsten Kunden. Seis drum, zumindest konnten wir nun stundenlang die neusten Erlebnisse mit Zuhause austauschen. Theoretisch zumindest. In der Praxis wurde die nette Unterhaltung bereits nach achtzig Minuten unterbrochen und eine Computerstimme am anderen Ende teilte mir freundlich mit, dass mein Guthaben von $40 aufgebraucht ist. Also standen wir am nächsten Tag wieder bei Vodafone auf der Matte und baten um Erklärung. "Ach, das hätten wir das alles falsch verstanden...", wurde locker abgewinkt und uns mitgeteilt, dass nur die erste Stunde zwei Dollar sei und danach jede weitere Minute $1,44 kostet. Wollten die uns auf den Arm nehmen? Wir hatten gestern explizit danach gefragt! Nach langem hin und her, sollten wir den Mitarbeiter, der das angeblich verschwiegen hatte, identifizieren. Er wurde befragt und im Anschluss bot man uns "großzügigerweise" eine $15 Gutschrift an. Da platze Jan der Kragen.
Die Mitarbeiter taten mir ja schon ein bisschen leid, aber alles gefallen lassen mussten wir uns auch nicht. Den Tränen nahe, wurde sich tausendfach entschuldigt, um Jans grünes Ich zu besänftigen und siehe da, nach kurzem Ramba Zamba, hatten wir die 40 Dollar wieder auf dem Konto. So ein persönlicher Hulk kann manchmal ganz schön praktisch sein. Wir hoffen aber, ihn in Zukunft nicht mehr entfesseln zu müssen. Mike, unser neuseeländischer Freund in Down Under, gab uns schon mit auf den Weg, dass Auckland nicht Neuseeland sei. Also ließen wir uns nicht entmutigen und bemühten uns lieber um ein zügiges wegkommen. Glücklicherweise teilte uns eine Autovermietung mit, dass einer ihrer Camper bereits eine Woche früher verfügbar wäre und so konnten wir schon am 02. April unser neues Schätzchen abholen.
Im Gegensatz zu den anderen Campervermietungen, war diese unter deutscher Leitung und dementsprechend reibungslos verlief die Kaufabwicklung. Kein Hinhalten, kein gut reden oder vertuschen von Schäden, alles wurde vor der Übergabe nochmals überprüft und vorhandene Mängel, fachmännisch beseitigt. Sogar ein Taxi zum Abhohltermin wurde übernommen. Einfach spitze! Wenn doch nur immer alles so laufen könnte. Aber dann wäre es ja langweilig und wir hätten nicht so viel zu lachen. Wie beispielsweise bei der Campervermietung, die scheinbar davon ausging, dass wir unter extremer Kurzsichtigkeit leiden würden. Ein spitzenmäßiges Auto, welches den Mehrpreis allemal wert sei, wurde uns am Telefon versprochen…inklusive Loch im Fußraum, das sporadisch mit Panzertape überklebt wurde, einem riesigen Expander, um die Schränke geschlossen zu halten und einer Küchenarmatur, die dank zahlreicher undichter Stellen, die nichtvorhandene Dusche ersetzte und für eine gleichmäßige Bewässerung des Innenraumes sorgte. Aber hey, das machte die vorhandene Mikrowelle, die man nur benutzen kann, wenn man an das Stromnetz angeschlossen ist, doch allemal wieder wett. Geschweige denn das imaginäre „Selfcontianment Zertifikat“, das man trotz fehlender Toilette und Spülwassertank noch obendrauf bekam. Das wirklich Schlimme daran ist, dass die doch tatsächlich immer wieder einen Dummen finden werden.