Alle guten Dinge sind...Drei?

Als wir in Australien ankamen hätten wir niemals gedacht, dass wir innerhalb von sechs Monaten, Besitzer von insgesamt drei Autos sein würden. Aber gut - beginnen wir mit dem Ersten. Es war ein Nissan Urvan Campervan von 1984, wir tauften sie auf den Namen "Goldie". Ihr Vorbesitzer war ein Libanese. Manche würden allein schon deswegen die Finger davon lassen, aber wir glauben ja an das Gute im Menschen. Er hatte lange, lockige Haare, einen Vollbart und war einer dieser typisch, lockeren Backpacker, die auch gerne mal ein Pflänzchen rauchen - Peace Bruder! Goldie lief einwandfrei. Mechanisch hatte sie absolut keine Probleme, allerdings hatte uns der nette Kollege verschwiegen, dass das alte Mädchen nicht ganz dicht war. Nach dem ersten starken Unwetter stellten wir fest, dass die großen Fenster im Schlafbereich die Matratze und das darunter liegende Holz bewässerten. Natürlich hatten wir mittlerweile bereits begonnen Goldie für unseren Trip zu rüsten und schon ein Paar veraltete Teile ausgewechselt. 

Also erkundigten wir uns, was es kosten würde die Scheiben abzudichten. Da man diese scheinbar komplett herausnehmen müsste = Teuer! Matratze und Holz austauschen? Wir grübelten nach einer kostengünstigen Lösung. Zufällig liefen wir an einem Schwarzen Brett vorbei, an dem ein weiterer Nissan Urvan zum Verkauf angeboten wurde. Nach langem überlegen trafen wir die Entscheidung, Goldie wieder zu verkaufen und den anderen Van zu nehmen. Wir nannten ihn „Bruce“. Zur Namensgebung später mehr... Zusätzlich war bereits das ganze Holz unter der Matratze aufgequollen und erste Spuren von Moder erkennbar. Er war von 1985 und gehörte einem französischen Pärchen. 

Vor dem Kauf haben wir uns alles genau angeschaut, das Interieur gecheckt und eine Testfahrt gemacht. Er hatte praktischerweise keinen Teppich verlegt, sondern einfach zu reinigenden Laminatboden. Der Teppich ist zwar schön flauschig unter den Füßen und gibt einem ein Gefühl von Gemütlichkeit, aber alleine der Sand den man tagtäglich mit reinschleppt, setzt sich hartnäckig zwischen den Fasern fest und lässt sich nur mit viel Mühe wieder entfernen. Also ein großer Pluspunkt für den Laminatboden, wenn wir bedenken in was für Matsch wir uns künftig noch tummeln werden. Zudem besaß Bruce neben einer Mikrowelle, noch einen größeren Kühlschrank mit Gefrierfach, in dem wir hofften unsere Vorräte besser verstauen zu können. Selbstverständlich hatte auch er eine Küchenzeile und genügend Stauraum für unsere Habseligkeiten. Hier und da hatte er ein Paar Schrammen, aber sonst schien alles in Ordnung zu sein. An dieser Stelle hätten wir wohl auf unser Bauchgefühl hören sollen, denn trotz dem vermeidlich guten Zustand waren wir uns unsicher. Der Anstrich war sehr gewöhnungsbedürftig, typischer Backpackerstyle eben, der uns eigentlich gar nicht zusagte. Deshalb fiel es uns schwer, uns mit dem Auto zu identifizieren. Doch Aussehen ist bekanntlich nicht alles! Auf die inneren Werte kommt es an und so wollte ich (zugegeben, aus mir heute unerklärlichen Gründen) den Van unbedingt haben. Ja, es ist tatsächlich auf meinem Mist gewachsen - Schande über mich! Aufgrund unserer Zweifel, entschieden wir uns, den Van vor dem Kauf sicherheitshalber von einem Mechaniker checken zu lassen. Wir teilten dies den Verkäufern mit und versuchten den Preis zu drücken. Sie kamen uns $200 entgegen, ließen den Van auf eigene Kosten überprüfen und ein defektes Teil reparieren. Nun, da wir den guten Zustand schwarz auf weiss belegt hatten, besiegelten wir per Handschlag den Kauf.

Im Nachhinein wäre mir ein Faustschlag...nein lassen wir das! Australiern, denen wir von unserer Geschichte erzählten, rieten uns Goldie auszuschlachten und alles Brauchbare mit in den Neuen zu nehmen. Also machten wir uns am nächsten Morgen auf, die eine Woche zuvor frisch installierte, zweite Batterie wieder auszubauen und in Bruce einsetzen zu lassen. Jan nahm Goldie und ich fuhr mit dem Neuen hinterher. Zumindest bis an die Ausfahrt des Highways, denn dann ging der Motor aus und ließ sich nicht wieder starten. Ich winkte und fuchtelte wie wild und betete dass Jan mich sah, doch er setzte sich mit den restlichen Autos wieder in Bewegung und fuhr davon. Da stand ich nun alleine, mitten auf der Ausfahrt und versuchte verzweifelt Bruce wieder zu starten. 

Hinter mir standen der Linienbus und zig Trucks, die nicht an mir vorbei kamen und zur Krönung nun auch noch anfingen zu hupen. Gut, jetzt kam doch langsam Panik auf. Die PKWs und der Linienbus quetschten sich seitlich über die Verkehrsinsel an mir vorbei. Die Insassen des Busses drückten sich an der Scheibe die Nase platt, bevor sie durch die unplanmäßige Überfahrt der Verkehrsinsel wieder in ihre Sitze zurück geworfen wurden. Doch die Trucks waren zu breit und saßen mir ungeduldig brummend im Nacken. Ich hoffte immer noch vergeblich, dass Jan zwischenzeitlich bemerkte dass ich fehlte, während ich wie eine Verrückte an Choke und der Wegfahrsperre herum hantierte, um die blöde Karre wieder zu starten. Dann erbarmte sich endlich einer der Trucker. Mit einem breiten Lächeln, getreu dem Motto "Schätzchen steig mal aus, ich zeig dir wie man(n) das macht", versuchte auch er, zu meiner Freude erfolglos, sein Glück und half mir schließlich den Van von der Straße zu rollen. Unter Gepöbel und diversen Handzeichen, fuhr ein Truck nach dem anderen an mir vorbei. Und nun? Der Akku meines Handys war bereits auf Reserve als ich versuchte den Mechaniker anzurufen, zu dem wir unterwegs waren. Keiner zu erreichen - Wraaaah! Kurz darauf kam der erlösende Rückruf.  Ich gab meinen Standort durch und wurde von Jan gerettet. Er schaffte es schließlich Bruce wieder zu starten und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Diesmal aber blieb Jan am Steuer und ich fuhr mit Goldie hinterher. An der nächsten roten Ampel, dasselbe Spiel noch einmal. Wieder folgte ein Hupkonzert und auch ich konnte mir ein kurzes Pöbeln über den Typen in dem alten Backpackervan da vor mir nicht verkneifen. Nach fünf Minuten Kreuzung blockieren sprang er schließlich wieder an. 

Immer wenn wir langsamer machen mussten, stotterte Bruce auf den letzten Löchern und war kurz davor wieder auszugehen. Mit eingeschalteten Warnblinkanlagen konnten wir den Gefahrenguttransport dann doch noch, ohne weitere Zwischenfälle bis zu Sheldons Werkstatt geleiten. Sein richtiger Name war eigentlich Marc, aber da er eine verblüffende Ähnlichkeit mit Sheldon aus der Serie „The Big Bang Theorie“ hatte, wurde er für uns zu diesem. Nachdem wir die Probleme schilderten, wurde der Verteiler neu justiert und der Starter von Goldie in Bruce eingesetzt. Soweit so gut, alles funktionierte wieder. Zumindest bis zum nächsten Morgen, denn nun wollte Goldie plötzlich nicht mehr. Ein Australier kam uns mit einem Abschleppseil zur Hilfe und durch einen Jumpstart mit Bruce als Zugpferd, klappte es schließlich das alte Mädchen wieder zu starten. Dabei blieb Bruce allerdings nicht ganz unversehrt. Dabei blieb Bruce allerdings nicht ganz unversehrt. 

Das Abschleppseil war noch nicht straff gespannt, als Jan beschleunigte. Der Aussie und ich schlugen die Hände über dem Kopf zusammen da wir jeden Moment damit rechneten, dass es Bruce die komplette Rückverkleidung wegreisst. Es gab einen kräftigen Ruck und mit einem fiesen Geräusch verbog sich die Stoßstange nach oben, blieb aber zum Glück da wo sie hingehörte. Später, als es bereits stockfinster war, stellten wir dann fest, dass sich aufgrund dessen die Heckklappe nicht mehr öffnen ließ. Wenn wir nur daran denken - es war ein Bild für Götter: Im Licht der Taschenlampe bearbeiteten wir mit Hammer und Stemmeisen die Stoßstange, bis wir die Heckklappe wieder öffnen konnten. Das sah alles ziemlich illegal aus und wir hofften nicht fälschlicherweise für Autodiebe gehalten zu werden. Zum Glück klickten statt der Handschellen nur unsere Fotoapparate, als wir das aufziehende Gewitter durch die hart erkämpfte, wiedergewonnene Aussicht beobachteten. Da wir mit Goldie am nächsten Tag ein Treffen mit potentiellen Käufern hatten, beschlossen wir davor nochmals bei der Werkstatt vorbei zu schauen. Dort angekommen startete sie auf Anhieb bei jedem Versuch. Sheldon behielt sie trotzdem da, baute Bruce einen neuen Starter ein und gab Goldie ihren alten wieder zurück. Alle Fehler beseitigt! Erleichtert machten wir uns auf zum Verkaufsgespräch. Das französische Pärchen war begeistert von Goldie. Fehlte nur noch die Testfahrt. Mit gutem Gewissen übergaben wir die Schlüssel. Rrrr-Rrrr-Rrrr-Rrrr-Rrrr... Das darf doch nicht wahr sein - Sie sprang nicht an! Da standen wir nun zu viert und guckten blöd aus der Wäsche. Auf der anderen Straßenseite befand sich eine Autoverkauf mit Werkstatt, bei der wir um Hilfe baten. Das Pärchen machten sich derweil aus dem Staub und ließ, verständlicherweise, nie wieder von sich hören. Die Mechaniker hatten keine Zeit, schickten uns aber einen ihrer Verkäufer, mit der Anweisung einen Schraubenschlüssel einige Male kräftig auf ein bestimmtes Teil im Motor zu schlagen. 

Da dieser aber genau so wenig Ahnung wie wir davon hatte, auf welches Teil es nun zu schlagen galt, ließen wir es, nach zaghaftem Geklopfe ohne Erfolg, dann doch lieber sein und entschlossen uns zu einem weiteren Jumpstart. Postwendend ging es zurück zu Sheldon. Die nächsten Wochen waren nervenaufreibend. Alle Versuche Goldie zu verkaufen blieben erfolglos. Jedes Mal wenn es an die Testfahrt ging, sprang sie nicht mehr an. Dazwischen lief sie einwandfrei und auch beim Mechaniker schnurrte sie wie ein Kätzchen. Es war wie verhext! Neben Goldie fing auch Bruce wieder an Macken zu machen, ließ sich nicht starten, hatte Fehlzündungen, usw.. Wir fassten den Entschluss, trotz des eigentlich neuen Service, alles nochmals checken zu lassen und es stellte sich heraus, dass Bruce alles andere als in einem top Zustand war. Etliche Teile mussten erneuert werden, darunter auch die kompletten Bremsen. Diese waren ein Sicherheitsrisiko, mit denen wir eigentlich gar nicht mehr hätten fahren dürfen.

Wie kann das sein, wenn ein Tag vor unserem Kauf bei Automasters, einer Werkstattkette, ein Komplettcheck gemacht wurde und wir das vermeindlich lupenreine Ergebnis schriftlich vorliegen hatten!? Tja, es stellte sich heraus, dass diese "netten" Franzosen doch tatsächlich die Werkstatt dafür bezahlt hatten, ein Gutachten zu fälschen! Zu verschweigen dass die Fenster undicht sind ist eine Sache, aber das war einfach unglaublich! Da wir uns nicht noch einmal auf Autosuche begeben wollten, ließen wir zähneknirschend alles nötige reparieren. Wir hofften damit die Probleme ein für alle mal zu beheben und auf eine pannenfreie Zunkunft blicken zu könnten. Guter Witz, sag ich nur! Doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Während Bruce einen Werkstatttermin nach dem anderen hatte, meldete sich ein weiterer Interessent für Goldie. Wieder zwei Franzosen und wieder ging es an die Testfahrt. Ich sollte den Wagen starten: Rrrr-Rrrr-Rrrr-Rrrr... Und wieder erklang das altbekannte, gefürchtete Geräusch. Ich kochte innerlich und dachte daran Goldie heute Nacht klammheimlich über die Klippen im Meer zu versenken. Mit den Worten „Ach wir haben vergessen den Choke zu ziehen“, erkauften wir uns eine zweite Chance sie zu starten. Jan fixierte angespannt den Schlüssel, während ich diesen, ohne Hoffnung auf Erfolg, erneut herumdrehte. Da sprang sie doch tatsächlich an! Ich konnte mich gerade noch beherrschen nicht aufzuspringen und ein lautes: "Yippie!" herauszuschreien. Die Freude währte allerdings nur kurz, denn nachdem der Franzose sich die Gangschaltung erklären ließ und es ums Plätze tauschen ging, stellte er den Motor wieder aus. Er stieg ein und ich blieb auf dem Parkplatz stehen, während Jan mitfahren sollte. Ich streichte Goldie kurz über das Heck und flehte sie in Gedanken an, uns nicht im Stich zu lassen. Der Schlüssel wurde umgedreht: Schnurrrrr - Goldie hatte ihren neuen Besitzer gefunden! Nun da Goldie verkauft und an Bruce alles nötige gefixt war, konnten wir endlich unser Abenteuer beginnen. Mit den Franzosen blieben wir über Facebook in Kontakt. Scheinbar lief sie seither einwandfrei. Ich bin ja der Meinung, dass sie, ganz die Frau, nur auf den Richtigen gewartet hatte. Allerdings gab es nach knapp zwei Monaten, dann doch eine kleine Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden. Ein Knall erschütterte die bisherige Bilderbuchbeziehung - der Auspuff ist explodiert. 

Er verzieh ihr allerdings ihren Wutausbruch, schenkte ihr zur Versöhnung einen neuen und sie lebten glücklich bis zum Visaende. Trotz der kostenintensiven Generalüberholung, schien Bruce jedoch weniger erfeut mit seiner Partnerwahl zu sein - Immer wieder gab es Probleme und so kam er schließlich auch zu seinem Namen. Nachdem er Goldie mehrere Male nachts abschleppen musste, war er noch der Retter in der Not. Deshalb hatten wir zuerst darüber nachgedacht ihn Bruce Wayne (Batman) zu taufen. Als er dann aber mit den ganzen Macken anfing, entschieden wir uns ihn lieber nach Bruce Darnell (Model) zu benennen. Dem machte er nämlich alle Ehre: „DRAMA Baby, DRAMA!“ Er ruckelte erneut während der Fahrt, sprang nicht mehr an und die altbekannten Fehlzündungen fanden ein neues Extrem. Auch hier bedeutete Werkstatt = alles in bester Ordnung und kein Fehler auffindbar. 

Fast einen ganzen Monat schliefen wir in Hanglage, damit wir am nächsten Morgen einen eventuell nötigen Jumpstart machen konnten. Desweiteren verloren wir bei einer der Fehlzündungen den hinteren Teil des Auspuffes. Nicht zu vergessen ist der Wassertank, der sich löste und nur wenige Zentimeter über dem Boden schleifte. Nach knapp zwei Monaten fing er an zu rosten. Der ach so tolle Anstrich der Franzosen war nichts weiter, als eine kurzfristige Maßnahme diesen zu verdecken. Nachdem dann auch noch Bremsflüssigkeit in den Fahrerraum tropfte und der Herd beim Kochen eine übermäßige Mengen an Gas freisetzte, so dass wir jedes Mal bangen mussten, uns beim nächsten Abendessen in die Luft zu jagen, fassten wir den Entschluss, uns doch von ihm zu trennen. Also machten wir uns erneut auf die Suche. Insgesamt viermal sind wir knapp 320 Kilometer in die größeren Städte wie Bunbury und Perth gefahren, um nach einem mechanisch einwandfreiem Fahrzeug zu suchen. Doch genau hier lag das Problem. Ein neueres Modell in mechanisch einwandfreiem Zustand zu einem fairen Preis, ist als würde man versuchen den Yeti zu finden - Es wird erzählt das es ihn geben soll! Unsere mehrtägigen Expeditionen in den Tälern der Autoangeboten blieben erfolglos.  Über das gute, altbewährte Internet sind wir schließlich doch noch fündig geworden. Da war es - Unser Traumauto! Den Camper den wir von Anfang an wollten, doch preislich unerreichbar war. Trotz des fairen Preises, besaßen wir zu dem Zeitpunkt eigentlich gar nicht soviel Geld wie sein Besitzer dafür wollte - aber wer nicht wagt... Es ist ein ehemaliger Mietcamper, ganze 15 Jahre jünger wie seine Vorgänger, mit einer komplett belegten Service-Historie. Drei Stunden inspizierten wir das Auto auf Herz und Nieren, alle Reparaturrechnungen wurden bis ins kleinste Detail durchforstet und vor dem Kauf haben wir es von einer Werkstatt, die wir persönlich auswählen durften, auf mögliche, versteckte Mängel überprüfen lassen. Es war perfekt gewartet und in einem 1A Zustand. Dank den Tipps unseres Mechanikers, den wir mittlerweile schon fast als Freund bezeichnen konnten und etwas Schauspielkunst, ist es uns tatsächlich gelungen den Preis um ganze $2000 zu drücken. Über beide Ohren grinsend, fuhren wir mit unserem Schatz zurück nach Pemberton. 

Nun ging es daran Bruce für den Verkauf herauszuputzen. Wir ließen alles nötige reparieren und fassten den Entschluss, da wir zum damaligen Zeitpunkt ohnehin noch mehrere Wochen arbeiten würden, ihm einen neuen Anstrich zu verpassen. Mit Sandpapier bewaffnet machten wir uns ans Werk. Unter dem ganzen Lack kamen nach und nach die ganzen vorherigen Schönheitskorrekturen zum Vorschein. Da wir keinen Sandstrahler oder ähnliches besaßen, war es ein echter Knochenjob. Wir verfluchten das Vorhaben schon nach der ersten Quadratmetern, hielten aber tapfer durch, bis auch das letzte Stückchen Farbe abgeschmirgelt war. Danach ging es mit ganz feinem Sandpapier nochmals über alles drüber, damit die anschließend aufgetragene, neue Farbe auch schön glatt und gleichmäßig wurde.

 Danach ging es mit ganz feinem Sandpapier nochmals über alles drüber, damit die anschließend aufgetragene, neue Farbe auch schön glatt und gleichmäßig wurde. Wir verbrachten jede freie Minute damit Bruce auf Hochglanz zu bringen. Das Sprayen überließ Jan dann allerdings mir und ich durfte mich nach Herzenslust austoben. Zuerst wurden die Roststellen behandelt und ausgebessert, dann mehrere Schichten Grundierung aufgetragen und anschließend die eigentliche, goldene Farbe. Zum Abschluss folgte die Lackschicht, die den extrem schimmerden "Goldbarrenlook" etwas abdämpfte und ihm einen zarten, goldenen Teint verpasste. Jan konnte nur den Kopf schütteln, als ich anfing auch jedem noch so kleinen Detail, wie Felgen, Scheinwerfer, Stoßstange, ja sogar einzelnen Schrauben, einen neuen Anstrich zu verpassen. Als ich mich danach auch noch aufmachte das Interieur herzurichten, erklärte er mich für komplett verrückt. Er hatte ja schon recht, all diese Arbeit, das lohnt sich nicht. Aber als kleiner Perfektionist, war ich quasi dazu gezwungen - Ich konnte Bruce doch nicht einfach so halbfertig zurücklassen! Jan musste nach der Vollendung allerdings zugeben, dass Bruce nun wirklich spitzenmäßig aussah und sich die ganze Mühe wortwörtlich ausgezahlt hatte, denn nun konnten wir den Verkaufspreis höher ansetzen als geplant.  

Als wir unsere Farmarbeit beendet hatten, machten wir uns auf den Weg zurück nach Perth, wo Bruce mit seinem neuen Look einen Einheimischen so von sich überzeugte, dass dieser uns ein unschlagbares Angebot für ihn machte. So wechselte er anfang September 2012 seinen Besitzer und wir hoffen, dass er neben seinem neuen Aussehen, auch seine Manieren nun besser unter Kontrolle haben wird. Nachdem wir unseren Freudentanz beendet und unsere Vorräte aufgefüllt hatten, konnten wir am 10. September unsere lang ersehnte Australienumrundung starten. Ein wichtiges Detail fehlt uns aber noch - Unserer ganzer Stolz ist nämlich noch namenlos. Wir "bewerfen" ihn ständig mit irgendwelchen Namen die uns einfallen, aber der Richtige war leider noch nicht dabei. Bis dato bezeichnen wir ihn als kleinen "Beluga", da seine Form uns irgendwie an dieses nette Geschöpf erinnert. Er sollte jedoch noch einen richtigen Namen bekommen, damit er auch hört wenn wir ihn rufen! ;) Vorschläge werden gerne entgegen genommen! 

 

Nachtrag:  Er wurde mittlerweile offiziell auf Beluga getauft.


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